Restrukturierung in der Krise: Unternehmen müssen frühzeitig handeln

25.09.2025

Die wirtschaftliche Lage bleibt angespannt: steigende Insolvenzzahlen, geopolitische Unsicherheiten und der Transformationsdruck durch Digitalisierung und Künstliche Intelligenz stellen Unternehmen vor wachsende Herausforderungen. Viele Geschäftsführer und Gesellschafter stehen vor der Frage, wann der richtige Zeitpunkt für strategische Maßnahmen gekommen ist – und wie sie ihr Unternehmen stabil durch die Krise steuern können.

In einem Interview mit der Handelsblatt-Sonderpublikation Rechtsguide geben unsere Partner Prof. Dr. Gerrit Hölzle und Dr. Christian Bärenz Einblicke in die aktuelle Praxis der Krisenberatung – und klare Empfehlungen für Unternehmen:

1. Frühzeitige Vorbereitung ist entscheidend
„Der wichtigste Erfolgsfaktor bei einer Insolvenz in Eigenverwaltung ist Zeit und eine gute Vorbereitung“, betont Prof. Dr. Gerrit Hölzle. Unternehmen sollten die Insolvenz nicht als Scheitern verstehen, sondern als strategische Option. Wer zu spät handelt, verspielt wertvolle Spielräume.

2. Geschäftsmodelle regelmäßig hinterfragen
Dr. Christian Bärenz weist auf den enormen Anpassungsdruck hin: „Die Innovationszyklen werden kürzer, die Anforderungen durch Digitalisierung und KI steigen. Unternehmen, die ihr Geschäftsmodell nicht laufend überprüfen, geraten ins Hintertreffen.“

3. Finanzierungsstruktur im Blick behalten
Banken ziehen sich zunehmend aus bestimmten Branchen zurück, Kapitalstrukturen werden komplexer. Unternehmen sollten ihre Finanzierung frühzeitig diversifizieren und aktiv mit ihren Banken über Sanierungsstrategien sprechen.

4. Restrukturierungsinstrumente konsequent nutzen
Mit dem StaRUG steht ein wirksames außergerichtliches Sanierungsinstrument zur Verfügung, das in vielen Fällen eine Insolvenz verhindern kann. „Das StaRUG ist ein enorm wertvoller Baustein, gerade weil es Unternehmen ermöglicht, sich diskret neu aufzustellen“, so Hölzle.

Fazit
Unternehmen sollten ihre Liquiditätsplanung konsequent auf 24 Monate ausrichten, Geschäftsmodelle kritisch überprüfen und bei ersten Anzeichen von Schieflagen sofort fachkundigen Rat einholen. Je früher gehandelt wird, desto größer sind die Chancen, das Unternehmen erfolgreich neu aufzustellen.

Handelsblatt, Rechtsguide 2025, S. 27

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