Verkaufsanstrengungen für Quelle Deutschland ohne Ergebnis

19.10.2009

[] Keine Einigung über Factoring ab Januar 2010 / Insolvenzverwalter und Gläubigerausschuss sehen keine Alternative zu Abwicklung von Quelle Deutschland / Für weitere Gesellschaften unverzüglich eigenständige Verkaufsprozesse umsetzen

Der Insolvenzverwalter der Unternehmen der Arcandor-Gruppe, Dr. Klaus Hubert Görg, hat den Gläubigerausschuss darüber informiert, dass die Verkaufsanstrengungen für Quelle Deutschland erfolglos waren. Eine wesentliche Ursache war, dass die für eine Übernahme des Versandhändlers notwendige Einigung über das Factoring ab dem 1. Januar 2010 nicht erzielt werden konnte. Nach 15 intensiven Verhandlungen mit einer Vielzahl von Investoren sehen der Insolvenzverwalter wie Gläubigerausschuss jetzt keine Alternative zur Abwicklung von Quelle Deutschland mehr.

„Der Versand- oder Distanzhandel funktioniert ohne solide finanzierte Ratenzahlungssysteme nicht", so Dr. Jörg Nerlich, Beauftragter des Insolvenzverwalters für den Primondo-Verbund. „Deshalb haben Bieter bei ihren Angeboten die Geschäftstätigkeiten der Quelle Deutschland ausgeschlossen."

„Wir haben in den vergangenen vier Monaten alles in unserer Macht stehende unternommen, um den Primondo-Verbund fortzuführen, zu sanieren und zu verkaufen", erklärte Görg. „Das Thema Factoring war von Anfang an die größte Herausforderung und Auslöser, die Fortführungsplanungen noch im Investorenprozess anzupassen."

Quelle konnte nach dem Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens fortgeführt werden, da die Banken nach eingehender Prüfung der Zukunfts- und Befriedigungsaussichten einen Massekredit als zusätzliche Sicherheit in Höhe von 50 Mio. Euro gewährt hatten und ein plausibles Fortführungskonzept durch eine unabhängige Unternehmensberatung bestätigt wurde. Die andauernde öffentliche Debatte über das Factoring habe die Kundschaft von Quelle allerdings verunsichert, so Görg. Deshalb hatten alle Bieter größtes Interesse daran, den Primondo-Verbund unverzüglich mit gesichertem Factoring zu übernehmen, um zeitgerecht bis Ende Oktober 2009 die Aktionsketten für Frühjahr/Sommer 2010 und das laufende Geschäftsjahr eigenverantwortlich anstoßen zu können.

„Ich werde am Dienstagnachmittag die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Nürnberg gemeinsam mit Dr. Nerlich darüber informieren, was die Abwicklung der Quelle Deutschland für sie selbst und für das Unternehmen bedeutet", so Görg. Anschließend erst wolle er den Medien zur Verfügung stehen.

Das gesunde Auslandsgeschäft von Quelle werde nun unverzüglich in einem eigenständigen Verkaufsprozess veräußert. Die internationalen Gesellschaften verfügen nach wie vor über stabiles Geschäft und sind solide, stabile und zuverlässige Partner – bei Kunden wie bei Lieferanten. Gleiches gelte für HSE 24. Görg versicherte, dass Quelle Deutschland im Rahmen einer Abwicklung die notwendigen Prozesse wo immer möglich aufrecht erhalten werde.

Die Spezialversender werden ihr Geschäft autark weiter führen.

Arcandor hatte am 9. Juni 2009 Antrag auf Eröffnung von Insolvenzverfahren gestellt, am 1. September 2009 eröffnete das Amtsgericht Essen als zuständiges Insolvenzgericht die Insolvenzverfahren über das Vermögen der Arcandor AG sowie weiterer 36 Gesellschaften der Gruppe und bestellte Dr. Klaus Hubert Görg zum Insolvenzverwalter über diese Verfahren.

Während des Insolvenzantragsverfahrens hatte Görg als vorläufiger Insolvenzverwalter am 13. August 2009 das grobe Sanierungskonzept für den Primondo-Verbund vorgestellt. Dies sah die Teilaufgabe des Flächenvertriebs – die Schließung der QuelleTechnikCenter und die Reduzierung der QuelleShops um rund ein Drittel – vor. Teil dieses Sanierungskonzepts war ein Personalabbau von 10.500 auf knapp 7.000 Stellen bis einschließlich Januar 2010. Bis Ende September 2009 hatten rund 600 Beschäftigte selbst gekündigt, für 2.500 Mitarbeiter wurden Interessenausgleich und Sozialplan ausgehandelt. Im Laufe der intensiven Verhandlungen verlangten alle Bieter, den Flächenvertrieb vollständig aufzugeben. Entsprechend mussten die ohnehin geplanten Personalmaßnahmen kurzfristig überarbeitet und angepasst werden. Die Gläubigerversammlung findet am 11. November 2009 in Essen statt.

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